Oase der Ruhe
Kita Loxten setzt zur Entspannung auf Kinderyoga
Manchmal sind sie ein Baum, der seine Wurzeln spürt, manchmal auch ein Tier. Mit lebhaften Bildern erschließen sich die Kinder der Evangelischen Kita Loxten ihre Yogaübungen. Die stehen einmal in der Woche nachmittags für Kinder von 5 bis 8 Jahren und vormittags regelmäßig für die Kita Kinder auf dem Programm. Geleitet werden die Kurse von Ursula Bauen. Seit 5 Jahren arbeitet sie als Inklusionskraft in der Kita, Yoga betreibt sie privat schon seit über 15 Jahren. „Ich brauchte damals etwas, um zur Ruhe zu kommen und zu entspannen und habe damit angefangen – und bin bis heute nicht wieder davon losgekommen“, sagt die ausgebildete Heilpädagogin. Vor drei Jahren nahm sie ihr Hobby zum ersten Mal mit zur Arbeit. „Das war eine Zufallsgeschichte, es ist uns quasi vor die Füße gefallen als wir etwas zur Entspannung in der Kita gesucht haben“, erzählt Kita-Leiterin Birte Siekendieck. „Es passt gut in unser Konzept, bei uns werden Wahrnehmung und Bewegung großgeschrieben“.
Im Kinderyoga werden Körper- und Sinneswahrnehmung verbessert, Ängste und Aggressionen abgebaut sowie Selbstwertgefühl und Konzentration erhöht. Die Kinder entwickeln spielerisch einen beweglichen und gesunden Körper.
Bereits im Kita-Alter lassen sich Kinder mit kindgerechten Yoga- und Atemübungen für ihren Körper sensibilisieren, sie lernen Herausforderungen einer möglichen Reizüberflutung und der Schnelllebigkeit besser zu begegnen.
Den positiven Effekt sieht man auch in der zum TfK-Verbund des Kirchenkreises Halle gehörenden Kita. „Wenn die Kinder zurückkommen, sind sie begeistert, aber entspannt begeistert und nicht überdreht. Alle Kinder, egal ob mit oder ohne Förderbedarf, sind mit tiefer Freude dabei“, sagt Birte Siekendieck. Um sich noch besser auf ihre Zielgruppe einzustellen, hat Ursula Baune bei einer Yogalehrerin an 6 Wochenenden verschiedene Module besucht und ist nun zertifizierte Kinderyoga-Übungsleiterin. Ihre Yoga-Einheiten sind stets am schwächsten der Gruppe ausgerichtet, damit alle erfolgreich teilhaben können. „Das Wichtigste beim Yoga: es gibt keinen Zwang und es gibt kein Falsch. Wir sind ein Yoga-Team, wir schaffen das Gemeinsam“, sagt Ursula Baune. Meist bereitet sie den Raum passend vor zu einem Thema, dekoriert die Mitte mit Klangschalen und Ähnlichem als Oase der Ruhe, in der aber auch gelacht werden darf. „Das gehört dazu, Spaß ist das Wichtigste“, sagt die Yogalehrerin. Lebhaft, temperamentvoll, spontan und immer geprägt vom Bedarf der Kinder sind ihre Einheiten, die nach einem bestimmten Muster ablaufen: Nach einer Einführung geht es los mit Asanas und Entspannungsübungen wie dem Singen von Mantras, dann folgen Wahrnehmungsübungen wie Mandala legen, eine Teezeremonie oder Massage bevor zum Ende ein Erzählstein rumgeht, zu dem jeder etwas sagen darf, was ihm eingefallen ist.
„Viele Kinder sind so begeistert, dass sie zuhause mit ihren Eltern die Übungen nachmachen, auch von denen gibt es positive Rückmeldungen“, erzählt Ursula Baune.