Schmackhaftes Lernen
Kita „Im Viertel“ führt Projekt zur gesunden Ernährung durch
Fast Food und fertig vorbereitete Produkte sind aus dem Alltag kaum wegzudenken. Mit ihrer Verbreitung schwindet aber auch schnell das Wissen um Zutaten und gesunde Ernährung. Dagegen geht die Evangelische Kita im Viertel mit ihrem Schwerpunkt für Gesundheit, Ernährung und Nachhaltigkeit schon lange vor. Nun hat die Einrichtung gemeinsam mit dem RS-Workshop-Team aus Rietberg und finanziell unterstützt durch die Osthushenrich-Stiftung noch ein besonderes Projekt dazu durchgeführt.
Mehr als 30 Kinder zwischen 4 und 6 Jahren nahmen an 5 Projektmodulen teil, bei denen es darum ging spielerisch herauszufinden, was eine gesunde Ernährung ausmacht. Unter anderem spielten die Kinder ein Hör-Memory, bei dem sie lernten, dass verschiedene Körner und Hülsenfrüchte auch unterschiedlich klingen. Auch der Unterschied zwischen Obst und Gemüse wurde ihnen nähergebracht mit einer einfachen Regel: Gemüse wächst unter der Erde und Obst am Baum, das trifft fast immer zu.
Mit Hilfe eines Bewegungsparcours trainierten die Kinder zudem ihre Balance und Motorik, außerdem durften die Kinder einen frischgepressten Apfel-Möhren-Saft verköstigen. „Das Fruchtfleisch im Saft mochten zwar nicht alle, aber es hat sich etwas nachhaltiges daraus ergeben: für unser gemeinsames Frühstück pressen wir jetzt regelmäßig mit den Kindern frischen Saft“, erzählt Erzieherin Sigrid Schlüter.
Viele Eltern waren überrascht, was ihre Kinder in der Kita alles probieren. Gemüsesorten, de sie zu hause nie anrühren wurden oder auch stets verschmähter Fisch werden dort gegessen und in den meisten Fällen auch als schmackhaft empfunden. Zum Projekt gehörte auch das Kennenlernen der Ernährungspyramide. „Ein Junge war sehr enttäuscht, dass Süßigkeiten ganz oben in der Pyramide stehen und man nur wenig davon essen darf, er war der Meinung: Was so lecker ist, muss auch gesund sein“, berichtet Sigrid Schlüter. Umso wichtiger war es, den Kindern zu zeigen, welche Lebensmittel der Körper braucht und in welchen Mengen. Auch wurden die Kinder mit der Verarbeitung und Zubereitung vertraut gemacht, zum Beispiel beim wöchentlich durchgeführten gesunden Frühstück, bei dem auf Regionalität und Saisonalität geachtet und auch schon mal das Brot selbst gebacken wird.
Durch den spielerischen und kindgemäßen Umgang mit Wissen rund um Ernährung konnten die Kinder durch schmecken, riechen, fühlen das Essen mit allen Sinnen erleben und begreifen.