Ein Ort zum Spielen und Entdecken

„Das ist ein großer Tag für uns“, sagt Ursula Reinsch und nimmt die Schere zum Durchneiden des roten Bandes in die Hand. Die Leiterin der evangelischen Kita Arche Noah hat lange darauf gewartet, endlich das neue Außengelände eröffnen zu dürfen. Und mit ihr das ganze Team, die Kinder, die Eltern und auch alle Spender und Sponsoren. Die waren nun auch eingeladen dabei zu sein, wenn das erste Kind den ersten Fuß auf die neue Kletterlandschaft setzte und das erste Mal die zugehörige Rutsche hinunterdurfte.
Schon vor zwei Jahren hatte sich das Team der Kindertagesstätte zusammengesetzt, um eine Umgestaltung der Außenanlage zu planen. Schnell wurde mit der Firma Spielbetrieb ein guter Partner gefunden, doch bei der Finanzierung gab es etliche Hürden zu bewältigen. „Früher hat man für den Preis ein Reihenhaus gebaut“ hieß es aus dem damaligen Fachausschuss.
Also begann man zunächst mit dem Kernstück: der Kletterlandschaft. „Die ist anspruchsvoll und soll die Kinder herausfordern in ihrer Motorik und Ausdauer“, erzählt Ursula Reinsch. Gemeinsam mit dem Träger, dem Trägerverbund für Tageseinrichtungen für Kinder im evangelischen Kirchenkreis Halle, wurden die Möglichkeiten zur Eigenbeteiligung erörtert und berechnet, wie viel Spenden zusätzlich eingeholt werden müssten. Örtliche Vereinigungen, Firmen und Stiftungen wurden kontaktiert.

Als vor rund einem Jahr der TÜV die Außenanlagen turnusgemäß überprüfte wurde die Dringlichkeit höher: etliche Anlagen wiesen Mängel auf, der Kletterturm musste ganz geschlossen werden. Der Elternbeirat der Kita wurde aktiv, unter anderem wurde mit Yoga und mit Gebäck der Bäckerei Femmer Spenden gesammelt. Durch eine Weihnachtsaktion der TV-Sendung RTL Punkt 12 konnte ein Spielhaus bereits im Dezember gebaut und eingeweiht werden für die jüngeren Kinder. Die Firma Plasmatreat, die Sparkasse, AGS , die Annette-Schlichte-Steinhäger-Stiftung sowie das Friseur Team von Claudia Krawczewicz traten als Sponsoren auf. Dazu kamen viele Spenden aus dem Umfeld der Kita von Privatpersonen, so dass am Ende 33.000 Euro zusammenkamen.
„Die Realisierung des Geländes war eine echte Gemeinschaftsaktion und wir sind sehr dankbar für diese Unterstützung und das Engagement“, sagt Kita-Leiterin Ursula Reinsch. Denn nicht nur monetär, auch mit Muskelkraft wurde das Vorgaben unterstützt. In Eigenregie rissen die Eltern und Unterstützer die alten Anlagen ab und sparten somit 4000 Euro an Kosten.
„Die Kitas in NRW und bundesweit sind chronisch unterfinanziert, deswegen ist es nicht mehr möglich solche Dinge wie ein neues Außengelände allein aus eigenen Mitteln zu finanzieren“, erläutert Thorsten Böhling vom Steinhagener Presbyterium die Hintergründe. Und auch Sven Borgsen, stellvertretender Geschäftsführer des Trägerverbundes ist in der finanziell angespannten Lage sehr dankbar für das Engagement: „Unser Leitspruch lautet ‚Ich will dich segnen, und du sollst ein Segen sein‘ – die Spender und Sponsoren haben mit ihrer Gabe einen Segen in unsere Kindertagesstätte gebracht. Ihr Beitrag ist ein Segen für unsere Kinder, die nun einen schöneren Ort zum Spielen und Entdecken haben“.
